Bei meinem Besuch in der Westfalia Apotheke in Dorstfeld wurde deutlich: Die Apothekenkrise ist in vollem Gang. Bereits 2023 waren 1/3 aller Apotheken gefährdet und 1/10 defizitär mit einem negativen Betriebsergebis. Immer mehr Apotheken können sich aufgrund dessen nicht mehr finanzieren und schließen. Im Gespräch mit der Inhaberin, Kattrin Hildebrandt, und dem Vizepräsidenten der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Frank Dieckerhoff, wurde deutlich: Die örtliche Apotheke erfüllt eine wichtige Funktion in unserem Gesundheitssystem. In diesem stark regulierten Bereich sind den kaufmännischen Gestaltungsmöglichkeiten Grenzen gesetzt, daher sind Apotheken auf die Politik angewiesen. Versandapotheken bedienen mit dem reinen Versand von Medikamenten lediglich einen Ausschnitt der Gesundheitsversorgung, während die vor-Ort Apotheke Notdienste übernimmt, fachliche Beratung gibt und teilweise für Impfungen zugelassen ist. Hier brauchen wir endlich gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen! Trotz der Erleichterung, dass die geplante Reform des SPD-Gesundheitsministers Lauterbachs nicht mehr verabschiedet werden wird, bleibt der dringende Appell an die Politik, zu handeln und den Apotheken wieder die Möglichkeit zu geben, ihren wichtigen Platz in der Gesundheitsversorgung gut und nachhaltig wahrzunehmen.
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